Fall 1
In Obersendling wurde vor gut einem Jahr ein neuer Grundschul-Campus am Knoten Boschetsrieder und Aidenbachstraße gebaut:

Radwege rund um Grundschulen sind vor Schulbeginn und bei Schulende meist überlastet. Unglaublich, wie viele Kinder mit dem Fahrrad auf viel zu schmalen Radwegen unterwegs sind, nun auch dort an der Kreuzung zweier 5- bis 6-spuriger, stark befahrener Straßen.

Seit fünf Jahren ist die Boschetsrieder Straße in diesem Bereich in der Planung einer Radentscheid-Maßnahme. Radwege sollen auf den Minimalstandard von 2,3 Meter verbreitert werden.
Gegenüberstellung Bestand vs. Radentscheid Planung (östlicher Teil):
Hier die Vorstellung der Planung durch das Mobilitätsreferat.
Ausreichend breite Radwege für besonders vulnerable Verkehrsteilnehmer finden leider nicht alle gut. Für manche Menschen sind parkende Autos wichtiger als sichere Schulwege für Kinder rund um Grundschulen – so wie diese hier:

Radwege sind dort derzeit gerade mal etwas mehr als einen Meter breit und verlaufen größtenteils in der Türöffnungszone. Eine gefahrloses und entspanntes Radeln ist somit nicht möglich.

Werden Schulen neu gebaut, müssen sie auch für Kinder mit dem Fahrrad gut erreichbar sein, ohne Gefahr zu laufen, von abbiegenden Lkws überrollt oder von unvermittelt öffnenden Autotüren erschlagen zu werden!
Voraussetzungen hierfür ist der Radentscheid-konforme Umbau der Boschetsrieder Straße, der nun mit höchster Priorität angegangen werden muss!
Fall 2
In Sendling wird derzeit eine weitere Grundschule auf einem Gelände an der Passauerstraße neu gebaut:

Es wäre also noch Zeit, um hier für mehr Schulwegsicherheit zu sorgen.

Direkt gegenüber der künftigen Grundschule biegen Autos und Lastkraftwagen zweispurig von einer Tempo 50-Straße auf eine Tempo 60-Straße ab und gleichzeitig haben die Fußgänger und Radler Grün, die geradeaus die Fahrbahn überqueren – schwere Unfälle sind hier vorprogrammiert. Das ist Verkehrslenkung aus dem letzten Jahrtausend!

Die Radweganbindung, insbesondere in Richtung Süden, ist derzeit besonders schlecht. Hier ein Foto des benutzungspflichtigen Radweges:

Auf der anderen Straßenseite verläuft der Radweg eingezwängt zwischen zu schmaler Gehbahn und Fahrbahn, ohne jeglichem Sicherheitsabstand.
Der Straßenquerschnitt schaut derzeit so aus:

Aufteilung:
- 🚗 8,4 Meter
- 🚶♀️ 2,7 Meter
- 🚴 2 Meter
Eine mögliche Umstrukturierung könnte so ausschauen:

Die Aufteilung sähe dann so aus:
- 🚗 7 Meter
- 🚶♀️ 3,6 Meter
- 🚴 4,8 Meter
Ausreichend Abstand zu Kfz, genügend Platz für Fuß- und Radverkehr und auch für den Linienbusverkehr wären das Ergebnis.
Leider ist eine solche Flächenumverteilung in diesem Abschnitt der Passauerstraße nicht einmal als Radentscheid-Maßnahme konkret geplant. Schülerinnen und Schüler werden also nach Fertigstellung der Grundschule dort auch wieder auf unzureichenden und gefährlichen Radwegen unterwegs sein.
Oder gar nicht mit dem Fahrrad zur Schule kommen dürfen und Elterntaxis sorgen vor der Schule wie andernorts für ein gefährliches Auto-Chaos.
Quelle: MOR, OSM, Google, Streetmix, privat